MUTATIONS

Texte auf Deutsch

Im Folgenden finden Sie die deutschen Texte zur Ausstellung.

Die Ausstellung »Mutations // Mutationen« ist der Höhepunkt des gleichnamigen neunmonatigen Residenzprogramms der Akademie Schloss Solitude. Die Ausstellung zeigt das kollektive Wissen, das die sieben internationalen KünstlerInnen und kreativen DenkerInnen seit Oktober 2020 vor Ort und digital entwickelt haben. Die Struktur des Residenzprogramms »Mutationen« ist einzigartig. Sie fördert die kollektive und kollaborative Arbeit, Forschung und Untersuchung eines bestimmten Themas und hinterfragt damit gleichzeitig die Verteilung des generierten Wissens. Die »Mutationen«- Gruppe, die lange vor der aktuellen COVID-19-Pandemie entstanden ist, hat sich vorgenommen, den Begriff »Mutationen« und seine vielschichtigen Auswirkungen auf gesellschaftliche, politische und wissenschaftliche Strukturen zu überdenken. Die Ausstellung ist nicht nur eine direkte Antwort auf diese globalen Entwicklungen, sondern auch auf die spezifische Diskussion der Rolle der Kunst und ihrer kulturellen Bedeutung. Jeder der sieben Fellows betrachtet das Thema aus verschiedenen Perspektiven und bezieht sich auf sein transformatives Potenzial auf miteinander verbundenen Ebenen und Dimensionen – von der molekularen Ebene des Einzelnen bis hin zur Makroebene der Gesellschaft.

Die Ausstellung besteht aus sieben Einzelpositionen und zwei Kooperationen, die sich alle mit dem Konzept Mutationen als Prozesse mit unvorhersehbaren Ergebnissen beschäftigen: Transformation, Kontrollverlust und Irreversibilität, aber auch Diversität, Metamorphose und Hybridität. Es sind diese Unbestimmtheit und dieser assoziative Reichtum, die Mutationen unheimlich und attraktiv zugleich machen. Die Ausstellung beschäftigt sich formal und inhaltlich mit der »Mutation« in heterogenen biologischen, politischen und technologischen Kontexten und betont zudem Aspekte des beispiellosen historischen Zeitpunkts, der diesen Begriff in den Vordergrund gerückt hat. Die unterschiedlichen Perspektiven und Ansätze innerhalb der Gruppe haben bei der Ausstellung einen hohen Stellenwert und zeigen sich in Form von installativen, ortsspezifischen und immersiven Werken aus den Bereichen Multimedia, Installation, Klang und Video. Die Werke selbst sind Interventionen, die sich über alle Disziplinen der Akademie Schloss Solitude erstrecken.

Die Fellows des Residenzprogramms »Mutationen« boten einen Ort und Raum für verschiedene Ansätze zum Thema Mutationen. Die Ausstellung und das Journal ergänzen die Vortragsreihe (vom 22. März bis 10. Mai 2021) und die Online-Plattform www.mutations.akademie-solitude.de als Ergebnisse des thematischen Residenzprogramms. Der thematische Fokus auf »Mutationen« war auch Inspiration für einen Web-Residency-Call, der von Fellows des Residenzprogramms »Mutationen« kuratiert wird und das Thema jenseits der Akademie Schloss Solitude beleuchtet.

Öffnungszeiten:
Freitag, Samstag und Sonntag von 13 bis 18 Uhr
Die Installation von Grayson Earle ist von der Abenddämmerung bis 24 Uhr zu sehen.

Die Öffnungszeiten und Begleitveranstaltungen sind abhängig von den aktuellen Covid-19 Bestimmungen und können sich ändern.

Begleitende Angebote
18 Juni bis 20. Juni 2021:
Während des Eröffnungswochenendes werden die Künstler*innen vor Ort sein, um mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. Die genauen Uhrzeiten werden noch bekannt gegeben.

20 Juni 2021, 13 Uhr:
Rose Field, Projektkoordinatorin und Kuratorin, führt durch die Ausstellung.
Die Plätze sind begrenzt, eine Anmeldung ist erforderlich bis Freitag, den 18. Juni 16 Uhr, unter anmeldung@akademie-solitude.de.
Die Führung findet in englischer Sprache statt.

20 Juni 2021, 14 Uhr:
Rose Field, Projektkoordinatorin und Kuratorin, führt durch die Ausstellung.
Die Plätze sind begrenzt, eine Anmeldung ist erforderlich bis Freitag, den 18. Juni 16 Uhr, unter anmeldung@akademie-solitude.de.
Die Führung findet in deutscher Sprache statt.

21 Juni 2021, 18–20 Uhr:
Eine öffentliche Diskussion über kollaborativen und transdiziplinären Arbeit mit den am Projekt beteiligten Mutations-StipendiatInnen und MitarbeiterInnen sowie externen Gästen.
Die Diskussion findet digital via Zoom statt.
https://zoom.us/j/98101870413?pwd=WE1DNFJCUVdMRHlpRjZZZ1RrdWNXUT09
Meeting-ID: 981 0187 0413
Kenncode: 731350

Werktexte:

Ana María Gómez López und Grayson Earle
WAR, BIN, WERDE SEIN: REVISITING THE 1907 SECOND INTERNATIONAL IN STUTTGART, 2021
Drei rote Fahnen und ein laufendes Forschungsprojekt

»War, bin, werde sein: Revisiting the 1907 Second International in Stuttgart« konzentriert sich auf die Aktivierung der historischen Erinnerung an den Internationalen Sozialistenkongress 1907 durch die Produktion von ortsspezifischen, digitalen und gedruckten Formen der Sensibilisierung, sowohl im Rahmen der Abschlussausstellung des Residenzprogramms »Mutationen« als auch darüber hinaus. »War, bin, werde sein« begreift die anspruchsvolle Geschichte des Internationalen Sozialistenkongresses als Ganzes, um die feministischen, antikolonialen und antimilitaristischen Aussagen zu unterstreichen, die vom Internationalen Sozialistenkongress in Stuttgart ausgingen. Ziel dieses laufenden Forschungsprojekts, das mit einer öffentlichen Intervention in der Akademie Schloss Solitude beginnt, ist es, Räume der Reflektion in Stuttgart zu schaffen, insbesondere an jenen Orten, an denen der Internationale Sozialistenkongress stattfand. Neben Institutionen wie dem Landesarchiv Baden-Württemberg bezieht »War, bin, werde sein« auch Archive im Ausland ein, die wichtige Bestände zu diesem Ereignis führen, wie zum Beispiel das Internationale Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam. Anlässlich des 115. Jahrestages dieses Ereignisses findet der Internationale Sozialistenkongress 2022 in Paris statt.

Grayson Earle
ENTROPY, 2021
Installation

»Entropy« (Entropie) ist der Messwert der Unbestimmtheit für Zufallszahlengeneratoren (RNGs). Diese Arbeit bietet ein Mittel, um den Zugang zur nichtdeterministischen Berechnung wiederzuerlangen, die nicht nur für Verschlüsselungsalgorithmen wichtig ist, sondern auch für die alltägliche Computernutzung. Die politischen Auswirkungen der Frage, wer den Zugang zu Zufallszahlengeneratoren kontrolliert, zeigen sich in den von Edward Snowden enthüllten Dokumenten, die den Schluss zulassen, dass die NSA mit Intel zusammenarbeitet, um eine »Hintertür« zum Zufallszahlengenerator von Computerprozessoren für Endverbraucher zu installieren. »Entropy« ist eine Installation, die mit hoher Entropie Zufallszahlen produziert, indem sie die unmittelbare Umgebung der Akademie Schloss Solitude erspürt. Die generierten Bit-Sequenzen werden an den Fenstern zum Hirschgang gezeigt, die am Abend beleuchtet werden. Die Arbeit ist auch online unter www.entropy.computer abrufbar.

Ana María Gómez López und Joana Quiroga
EPISTEMOLOGICAL CAPITAL, 2021
Laufendes Forschungsprojekt

»Epistemological Capital« ist eine laufende Bestandsaufnahme biologischer Exemplare aus Nord- und Südamerika, die in den Naturkundemuseen und botanischen Gärten in Stuttgart und Baden-Württemberg aufbewahrt werden. Mit dem Schwerpunkt auf Pflanzen, Tieren und Fossilien, die in diesen Archiven über Jahrhunderte zusammengetragen wurden, wirft »Epistemological Capital« die Frage auf: Wie fügt sich diese Biodiversität in die laufenden Diskussionen über die Rückgabe, Rückführung und Dekolonisation von Museumssammlungen ein? Wie überschreiten diese Exemplare diese Rahmen und machen eine »Mutation« erforderlich, um das intellektuelle und materielle Kapital zu verstehen, das sie generieren? Um diese Fragen zu beantworten, will das laufende Forschungsprojekt spezifizieren, inwiefern die Frage des angehäuften Reichtums durch die wissenschaftliche Erforschung von biologischen Exemplaren im Norden für ungleiche Bedingungen im Hinblick auf die Wissensproduzenten in Nord- und Südamerika, Asien und Afrika sorgt – den Orten, an denen viele dieser Exemplare ursprünglich gesammelt wurden. Besondere Aufmerksamkeit wird individuellen Exemplaren zuteil, wie zum Beispiel dem Ubirajara jubantus, einem einzigen Exemplar eines Dinosauriers aus der Kreidezeit, der ursprünglich in Brasilien gefunden wurde. Diese verdeutlichen die inneren Spannungen der kolonialen Ausbeutung und ihrer laufenden Manifestationen bei der heutigen Wissensproduktion zum Biodiversitätserbe.

Joana Quiroga
BANNRECHT, 2021
Installation

Wer hat das Bannrecht? »Bannrechte« waren Beschränkungen, die im Mittelalter erlassen wurden, um die selbsterklärte Macht des Adels über alle Bereiche, wie zum Beispiel Mühlen und Öfen zum Brotbacken, den Vorgang der Weinherstellung und den Weinkonsum, offiziell zu bestätigen. Dadurch erhielt der Adel die Macht, zu entscheiden, wie und zu welchem Preis alle anderen Bürger ohne dieses Recht leben dürfen. Mit diesen Gesetzen finanzierte der Adel auch seinen Lebensstil, einschließlich der Kriege zur Erhaltung und Ausweitung dieser Macht, die auch das Recht einschloss, zu bestimmen, wer auf die Schlachtfelder geschickt wurde. Ein Beispiel dafür ist der Bauernkrieg (1524-1525), der sich in genau dieser Region ereignete und als einer der ersten Versuche der Demokratie in Deutschland gilt. Die Installation ist mehr als eine historische Realität und wirft die Frage auf, wie »Bannrecht« zu einer Einstellung mutiert ist, die Privileg und Ausgrenzung eingebürgert hat. Eine Einstellung, die jeden Tag, überall in kleinen und großen Situationen, in denen dieses »Bannrecht« aktualisiert wird, zu finden ist.

Clara Jo
DE ANIMA, 2021 (Work in Progress)
3-Kanal-HD-Video mit Ton, 30 Min.

»De Anima« ist ein bedrohlicher Vorspann vor der Kulisse von Myanmar und Kenia, der enthüllt, wie geschlechtsspezifische, rassifizierte, ökonomische und metabolische Ökosysteme inmitten der globalen Gesundheitskrise Angst vor Kontamination durch die nichtmenschliche Welt schüren. Dieser Film begann mit Gesprächen mit Wildtierärzten der Smithsonian Institution im Jahr 2017. Danach folgten zwei Drehreisen, auf denen es um ihre Arbeit zur Krankheitsübertragung vom Tier auf den Menschen vor COVID-19 ging. Jo wird mittels Computeranimation einen Schritt dieser unvollendeten Arbeit zeigen, der sich mit dem aktuellen Zustand der Militarisierung der öffentlichen Gesundheit in Europa befasst.

Ana María Gómez López
ON TAPHONOMY, 2017 - 2021
3-Kanal-HD-Video mit Ton, 8 Min.

Ana María Gómez López untersucht die Ursprünge der Taphonomie – die Erforschung dessen, was nach ihrem Tod mit biologischen Organismen geschieht, von der Verwesung bis hin zur Fossilisation. Ihre 3-Kanal-Video-Installation »On Taphonomy« verfolgt die Entwicklung dieses Fachgebiets in Deutschland während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit dem Schwerpunkt auf Johannes Weigelt, einem deutschen Geologen und Paläontologen, der auf diesem Gebiet Pionierarbeit leistete. Neben seiner Monografie »Rezente Wirbeltierleichen und ihre paläobiologische Bedeutung« von 1927 und seiner Forschung zu Fossiliensammlungen untersucht »On Taphonomy« die persönlichen, vom Dadaismus inspirierten Fotomontagen von Weigelt – eine kreative Praxis, die schwer mit seinem Hang zum Nationalsozialismus vereinbar ist, und dem wissenschaftlichen Fachgebiet eine Nuance verleiht, welche die Konzepte der Sterblichkeit und des Überdauerns biologischer Organismen auf unserem Planten neu formuliert. Künftige Entwicklungen dieses Projekts werden unter taphonomy.earth und taphonomy.space abrufbar sein.

Elemente aus »On Taphonomy« informieren auch über die Aktivierung bibliografischer Sammlungen, die sich auf die Geschichte der Wissenschaft und radikaler linker Ideologien in Stuttgart beziehen. Anlässlich des 140. Jubiläums der Gründung des JHW Dietz Verlages – einem der fortschrittlichsten Verlage für Politik und Wissenschaft in Deutschland – identifiziert Gómez López Publikationen dieses Verlages, die noch heute zum Bestand der Bibliotheken der Stadt zählen. Dieses breit angelegte Projekt, das in der Bibliothek der Akademie Schloss Solitude vorgestellt wird, wird nach Ende der Ausstellung fortgeführt, um die verflochtenen Pfade der ideologischen und wissenschaftlichen Ökologien in Buchform zu vertiefen.

Maxwell Mutanda
DELIVERANCE, 2021
Installation

Die Arbeit von Mutanda behandelt die dominante Architektur der Mobiltechnologie in der Choreografie des täglichen Lebens neben den gesetzlichen Herrschaftsstrukturen, die Eigentum und Enteignung in der bebauten Umwelt kodifizieren. Durch das Aufhängen halbtransparenter Bahnen an der Decke sorgt Mutanda für eine strukturelle Konversation seiner Arbeit mit dem Raum, die den Inhalt des Werks widerspiegelt, das sich mit der Schaffung urbaner Landschaften befasst.

Angela Anderson
THREE (OR MORE) ECOLOGIES - A FEMINIST ARTICULATION OF ECO-INTERSECTIONALITY
PART I: FOR THE WORLD TO LIVE, PATRIARCHY MUST DIE, 2019
3-Kanal-HD-Video, Stereo, 37 Min.

Die Art unserer Beziehung zu Land, Wasser und »Ressourcen« zeigt sich darin, wie wir Güter, Beziehungen und Affinitäten herstellen. »Three (or more) Ecologies: A Feminist Articulation of Eco-intersectionality – Part I: For the World to Live, Patriarchy Must Die« stellt die hochindustrielle/-technische Natur der zerstörerischen Fracking-Industrie, die den Ölschiefer-Boom in der Bakken-Formation der Fort Berthhold-Three Affiliated Tribes Reservation vorantreibt, Stimmen von Jinwar (Dorf der freien Frauen) gegenüber, einem gemeinschaftlichen landwirtschaftlichen Dorfprojekt von Frauen in der autonomen Region Rojava (Nordsyrien).

Das erste Kapitel dieses audiovisuellen Forschungsprojekts betont die dringende Notwendigkeit der Neudefinition von Wert angesichts der ökonomischen Modelle, welche die gegenwärtige Klimakrise und die laufende Störung/Zerstörung der Ökosysteme unter eklatanter Missachtung des verkörperten Wissen, dass diese Ökosystem kultivieren und nähren, vorantreiben. Es stellt den ungezügelten Kapitalismus infrage, der durch Wettbewerb, Ungleichheit und Ausbeutung gefördert wird – die Unterstützung der patriarchalischen Gesellschaft – und kommt zu einem einzigen Schluss: Damit die Welt leben kann, muss das Patriarchat sterben.

Angela Anderson
MATERIAL INTERVENTIONS INTO IMMATERIAL LANDSCAPES
INTERVENTION I: CONTEMPORARY ARTIFACT (NATURAL GAS FLARE), 2021
Print, Postkarten, Website

Diese erste einer Reihe von ortsspezifischen Installationen »Contemporary Artefact (Natural Gas Flare)« war als Kooperation mit dem Linden Museum, einem Museum für Völkerkunde in Stuttgart, vorgesehen. Das gespendete Bild einer Erdgas-Fackel aus der Bakken-Schieferöl-Formation in North Dakota, das an der Fassade des Museums gezeigt werden soll, war als Intervention in das pädagogische zeitliche Othering, das Museen für Völkerkunde durchführen, gedacht; ein Weg, um die Vermächtnisse des kolonialen Sammelns von Artefakten und der groß angelegten Gewinnung von Rohstoffen sowie der Verbindungen dazwischen aufzuzeigen.

Angela Anderson
MATERIAL INTERVENTIONS INTO IMMATERIAL LANDSCAPES
INTERVENTION II: IN THE STILL OF THE NIGHT, 2021
Print, Postkarten, Website

Die zweite der Reihe ortsspezifischer Interventionen »In the Still of the Night« wurde als ortsspezifische Installation in unmittelbarer Nähe der Akademie Schloss Solitude und als Kontrapunkt zum Kameraden-Gedenkstein, einem Denkmal zur Erinnerung an deutsche Soldaten aus Stuttgart, die bei ihren Einsätzen im 2. Weltkrieg in verschiedenen Teilen Europas, unter anderem in Frankreich und Polen, ums Leben kamen, geplant. Die Installation ist als Diskursintervention in die historische Erinnerung gedacht, die durch das Kriegsdenkmal konstruiert wird, und als Statement gegen Krieg und dessen Verherrlichung.

Sabina Hyoju Ahn
Parasitic Signals, 2021
4-Kanal-Audioinstallation

»Parasitic Signals« ist eine quadrophone Audioinstallation, die ein neuartiges Sonifikationsverfahren nutzt, um die Bindungsenergie zwischen einem einzigen Borrelien-Bakterienmolekül und einer menschlichen Proteinzelle in die auditive Wahrnehmung zu überführen. Borrelien-Bakterien sind als Pathogene bekannt, die beim Menschen Lyme-Borreliose hervorrufen können. Bei dieser Arbeit wurde die human-pathogene Molekularebene der physischen Interaktion durch ein Rasterkraftmikroskop gemessen, das ein einzelnes Molekül praktisch berühren kann, um die Bindungskraft zwischen diesen beiden Biomolekülen zu bestimmen. Durch die Betrachtung der artübergreifenden Beziehung im Parasitismus versucht dieses Werk, sie als mutualistische, langfristige Beziehung zu sehen und nicht als negative Wirkung auf den Wirt. Diese Arbeit wurde von der Künstlerin Sabina Hyoju Ahn in Zusammenarbeit mit dem Institut für Biophysik der Johannes Kepler Universität in Linz, Österreich, und dem Twelve Lab in Den Haag, Niederlande, entwickelt.

»Parasitic Signals« ist eine Fortführung der Forschungsarbeit von Ahn zur Sonifikation von biologischen Prozessen. Ihre bekannteste Arbeit auf diesem Gebiet, »Sonomatter«, ist eine Audioinstallation und Performance, welche die bioelektrischen Signale von Mikroorganismen in Klang umwandelt und dadurch die zirkuläre Beziehung zwischen Leben und Tod veranschaulicht.

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